Der wahre Preis der äußeren Bestätigung
- Sergej Stang
- 29. Juli
- 1 Min. Lesezeit

Man lebt oft in dem Glauben, beruflicher Stress sei die unvermeidliche Folge von zu viel Arbeit, zu engen Deadlines oder schwierigen Kollegen. Wir versuchen, ihn mit den üblichen Werkzeugen zu bekämpfen: besseres Zeitmanagement, neue Effizienz-Taktiken, der nächste Motivations-Podcast.
Doch was, wenn das alles nur die Behandlung eines Symptoms ist? Was, wenn die wahre Ursache unserer inneren Unruhe an einem ganz anderen Ort liegt?
Aus meiner Erfahrung ist der zermürbendste Stress nicht der, der von außen auf uns wirkt. Es ist der Stress, der entsteht, wenn wir die Verantwortung für unsere innere Stabilität an die unberechenbare Außenwelt abgegeben haben.
In diesem Zustand sind wir kein Fels in der Brandung mehr. Wir sind ein Spielball, der von den Wellen der Erwartungen und Meinungen anderer hin- und hergeworfen wird. Wir verbringen unsere gesamte Energie damit, die Wellen zu kontrollieren – ein hoffnungsloser Kampf.
Die wirkliche Arbeit, der Weg zur inneren Ruhe, beginnt mit einer radikalen Umkehr des Fokus: Weg von den Wellen, hin zum eigenen Anker.
Ein Anker beendet den Sturm nicht. Aber er macht das Schiff unempfindlich für seine Gewalt. Dieser Anker ist ein unerschütterliches inneres Fundament, das auf einem einfachen, universellen ethischen Gesetz ruht. Er ist die Erkenntnis, dass unsere Souveränität nicht von äußeren Erfolgen abhängt, sondern von der Übereinstimmung unserer Handlungen mit unserem inneren Kompass.
Ein Mensch, der diesen Anker ausgeworfen hat, jagt nicht mehr der Bestätigung hinterher. Er muss die Wellen nicht mehr fürchten. Er kann im Auge des Sturms stehen, ruhig und klar, und die Entscheidungen treffen, die wirklich richtig sind – nicht für sein Ego, sondern für das Leben.


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